Entstehung von: Elodies Fluch
Glaubst du an Geister und Gespenster? In unserer realen Welt tun wir das für gewöhnlich nicht. Aber wie sieht das in einer Traumwelt aus, die an sich schon nicht rational ist?
In diesem Abenteuer gehen Miray und Dian dieser Frage auf den Grund. Ich steckte sie in ein altes französisches Landhaus, in dem es spukt, und ließ sie nach der Ursache forschen.
Entstehung
Die Idee zu dieser Geschichte begann mit einer einzigen Szene: Ein altes französisches Landhaus, es ist Nacht, draußen tobt ein Gewitter, und pünktlich zur Geisterstunde startet plötzlich ein gruseliger Höllenlärm.
Mein Problem war, um diese Szene herum eine vollständige Geschichte zu konstruieren.
Das erste Konzept drehte sich um Falschmünzer, die im Keller des Hauses eine versteckte Druckmaschine in Betrieb nahmen und den Lärm der Maschine als Spuk ausgaben. Die Idee gefällt mir nach wie vor, aber ich schaffte es nicht, daraus eine spannende und in sich schlüssige Story mit einer spannenden Wendung zu konstruieren.
Außerdem wollte ich mindestens einen Toten. Also ergänzte ich eine mysteriöse tote Frau am See, um die sich der ganze Spuk drehen soll. Ich konstruierte eine Geschichte von einem Liebespaar und einem vertuschten Mord. Das war nun thematisch zu nahe an einer anderen Idee, die ich mir für später aufheben möchte.
In dieser Geschichte wollte ich außerdem preisgeben, dass Miray eine hervorragende Kämpferin ist. Das zeichnete sich im Orient Express bereits ab, wo sie den Velvet Fox auf ungeklärte Weise niederstreckte und den Conducteur überwältigte. In dieser Geschichte musste nun ein Antagonist her, den sie – diesmal für alle sichtbar – besiegen konnte.
Meine erste Idee war es, Laurent zum Täter zu machen und den Showdown auf dem Dachboden stattfinden zu lassen. Aber das war zu naheliegend. Also führte ich Monsieur Farges ein. Er diente als idealer Plot Twist, um zunächst Laurent verdächtig erscheinen zu lassen, aber letztendlich Farges als Täter zu entlarven.
Recherche
Die Geschichte selbst könnte praktisch zu jeder Zeit und an jedem Ort stattfinden. Das machte mir die Recherche relativ leicht.
Interessant war allenfalls, ein Menü für das Dîner zusammenzustellen, in dem Tierblut eine Verwendung fand. Außerdem brauchte ich Informationen über Autos aus der Zeit. Für beides war Wikipedia hilfreich.
Namensgebung
Die drei Hausmädchen heißen Agnès, Denise und Paule. Wer sich für Homecomputer der späten 1980er Jahre interessiert, dürften diese Namen bekannt vorkommen: Es handelt sich um die drei Spezialchips im Commodore Amiga.
Die Sherlock-Holmes-Geschichte
Ursprünglich plante ich, dass Elodies Fluch die dritte Traumwelt-Geschichte werden sollte. Sie sollte zusammen mit Träne der Wüste eine Sherlock Holmes-artige Geschichte umrahmen, mit der ich das Projekt ursprünglich gestartet hatte. Die flankierenden Geschichten waren längst fertig, doch die Holmes-Geschichte wehrte sich nach Kräften.
Von dieser Sherlock Holmes-Geschichte existieren mittlerweile drei Fassungen. Die erste und älteste war fertig durcherzählt, aber sie war viel zu durchsichtig und bot dadurch kein überraschendes Ende. Die beiden folgenden Fassungen bekamen völlig neue Plots, aber auch sie wollten sich nicht wirklich in das Gesamtbild einfügen.
Schließlich wurde mir klar, was nicht stimmte. In den zwei vollständigen Geschichten und etlichen weiteren Versuchen habe ich meinen eigenen Erzählstil geschärft und meine Protagonisten haben sich weiterentwickelt. Träne der Wüste und Elodies Fluch sind originäre Geschichten aus der Traumwelt, in der Miray und Dian sich frei ausleben können. Eine Sherlock Holmes-Geschichte dagegen würde stets ein plumper Versuch bleiben, Sir Arthur Conan Doyles Arbeit zu imitieren. Meine Helden wollten sich nicht in dieses Korsett zwängen lassen.
Und so entschloss ich mich, diese Idee endgültig fallen zu lassen und nun Elodies Fluch zur zweiten Episode zu machen.
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